Verdauung
- Giulia
- 15. März
- 3 Min. Lesezeit

Beschwerden wie Blähungen oder Verstopfung sind nicht nur psychisch belastend, sondern beanspruchen auch den Körper erheblich. Eine ausgewogene Ernährung hilft dabei, die Darmflora zu stärken und das natürliche Gleichgewicht der Darmbakterien wiederherzustellen.
BALLASTSTOFFE
Was sind Ballaststoffe?
Ballaststoffe sind unverdauliche pflanzliche Bestandteile, die die Verdauung fördern, die Darmgesundheit unterstützen und den Blutzuckerspiegel stabilisieren. Sie sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und können so bei der Gewichtskontrolle helfen.
Aufgaben von Ballaststoffen:
-Verdauung: Förderung eines regelmäßigen Stuhlgangs und Erhöhung des Stuhlvolumens
- Blutzucker: durch Ballaststoffe wird die Zuckeraufnahme verlangsamt und der Blutzuckerspiegel wird stabilisiert
- Cholesterin: sie können den Cholesterinspiegel senken und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern
- Darmgesundheit: Einige Ballaststoffe fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien und stärken das Immunsystem
Empfohlene Menge:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich 30g Ballaststoffe zu sich zu nehmen.
Ballaststoffreiche Lebensmittel:
- Äpfel, Birnen und Beeren (am besten mit Schale essen & dabei auf Bio-Qualität achten)
- Brokkoli Spinat, und Zucchini
- Mandeln, Walnüsse und Leinsamen
- Kichererbsen, rote Linsen und Erbsen
PROBIOTOIKA
Was sind Probiotika?
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die bei regelmäßiger Aufnahme gesundheitsfördernd wirken können. Im Dickdarm angekommen, konkurrieren sie mit schädlichen Bakterien um Nährstoffe und fördern so die Stabilität der Darmflora. Auf diese Weise helfen sie, das mikrobiologische Gleichgewicht zu bewahren und einer Dysbiose, einer Fehlbesiedlung des Darms, vorzubeugen.
Probiotische Mikroorganismen gelangen über Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut oder Kimchi in den Körper, da sie die Magensäure passieren und im Darm aktiv werden. Ein ausgeglichenes Mikrobiom, das alle Mikroben unseres Körpers umfasst, ist essenziell für die Verdauung, ein starkes Immunsystem und unser allgemeines Wohlbefinden.
Warum sollten wir Probiotika zu uns nehmen?
Probiotika fördern die Gesundheit, indem sie die Verdauung unterstützen, Nährstoffaufnahme verbessern und das Immunsystem stärken, da viele Immunzellen im Darm sitzen. Ein ausgewogenes Mikrobiom schützt vor Krankheitserregern und reduziert Entzündungen. Der regelmäßige Verzehr probiotischer Lebensmittel stärkt die „guten“ Darmbakterien, verbessert die Darmflora und beugt Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Durchfall vor.
Probiotika vs. Präbiotika
Probiotika: ebende Mikroorganismen, die direkt zur Förderung der Darmgesundheit beitragen. Probiotika bringen die "guten" Bakterien aktiv in die Darmflora ein
Präbiotika: unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien unterstützen. Sie schaffen optimale Bedingungen für „gute“ Bakterien
Was sind Symptome einer Dysbiose?
Ein Ungleichgewicht der Darmflora, eine sogenannte Dysbiose, kann Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall sowie ein geschwächtes Immunsystem und erhöhte Infektanfälligkeit verursachen. Probiotika helfen, das Mikrobiom auszugleichen und diese Beschwerden zu lindern.
BITTERSTOFFE
Was sind Bitterstoffe?
Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die in Pflanzen und Lebensmitteln für den bitteren Geschmack verantwortlich sind. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben keinen einheitlichen chemischen Aufbau. Der Bitterwert misst, wie stark ein Bitterstoff verdünnt werden kann, bevor der bittere Geschmack verschwindet.
Die Kraft der Bitterstoffe
Bitterstoffe werden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde genutzt, beispielsweise in der TCM oder bei Hildegard von Bingen. Sie wirken sich positiv auf unser Wohlbefinden aus und können helfen, das Gleichgewicht in der Ernährung wiederherzustellen. Heute nehmen wir Bitterstoffe oft zu wenig auf, da viele Lebensmittel weniger davon enthalten.
Integriere Bitterstoffe
In der modernen Ernährung dominieren süße und salzige Geschmäcker, während Bitterstoffe selten vorkommen. Obwohl der bittere Geschmack anfangs unangenehm sein kann, gewöhnt sich der Körper schnell daran. Bitterstoffe können sogar dabei helfen, den Appetit auf Süßes zu zügeln und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Lebensmittel mit natürlichen Bitterstoffen:
- Grünes Blattgemüse: Chicorée, Endivien, Rucola, Spinat
- Gemüse: Artischocken, Rosenkohl, Bittergurke, Radicchio
- Kräuter: Löwenzahn, Wermut, Enzianwurzel
- Früchte: Grapefruit, Zitrone (insbesondere die Schale)
- Gewürze: Kurkuma, schwarzer Pfeffer
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Ballaststoffe. Abgerufen am 30.12.2024.
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